Ein Signal, eine Botschaft von Kindern für Kinder… (german)

Die „LET THE CHILDREN PLAY Initiative“, eine Gruppe internationaler Künstler rund um den österreichischen Fotografen Lukas M. Hüller und dem Tiroler Künstler Hannes Seebacher, initiiert für ubuntu – die Kulturinitiative von SOS Kinderdorf, eine spielerische Auseinandersetzung zur Thematik der Kinderrechte und der so aktuellen und dramatischen Problematik von „Kindern auf der Flucht“.

Mit dem außergewöhnlichen und bemerkenswerten Enthusiasmus der teilnehmenden Schulklassen und deren Lehrern, konnte auch eine kleine Gruppe von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, vorwiegend Kinder und Jugendliche aus Syrien, in das Projekt integriert werden. Im September 2015 fanden in den Räumlichkeiten des Franziskanergymnasiums in Hall in Tirol zahlreiche Spiel- & Kreativ-Workshops statt, die für eine abschließende Großbildinszenierung – unter Mitwirken von ca. 500 Kindern und Jugendlichen (!) – am Oberen Stadtplatz Hall in Szene gesetzt und aus der Vogelperspektive fotografiert wurden: Eine aktionistische Kunstaktion basierend auf kindlicher Sichtweise, die von Offenheit und Unvoreingenommenheit geprägt ist …

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Haller Franziskanergymnasiums, des Haller Kindergartens Schlöglstraße und mit Jugendlichen des Haller BIWAK wurden Häuser entworfen und gebaut, um ein „illusionistisches Dorf der Kinderrechte“ entstehen zu lassen. Jedes der Häuschen repräsentiert eines der 10 Grundprinzipien der Kinderrechte und zu jedem Häuschen erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen eine einfache, figurative kleine Szene die wiederum das entsprechende Grundprinzip wiederspiegelt:

So wurde etwa für das Grundprinzip 6 „Das Recht auf Verständnis und Liebe von Seiten der Eltern und der Gesellschaft“ das Haus „Familie & Staat“ entworfen – auf den Hausfassaden entdeckt man die bildliche Darstellung einer eng beieinander stehenden Familie, die einen Kinderwagen hält – auf der anderen Seite des Häuschens wird der Staat, die Gesellschaft durch ein Rathaus symbolisiert, von dem aus herzförmige Luftballons aufsteigen …
In der kleinen Szene zu diesem Häuschen sind Eltern mit ihrer kleinen Tochter im Zentrum eines Kreises aus Kindern und Jugendlichen zu sehen. Die Idee zu dieser Symbolik kommt von den Jugendlichen selbst, und zeigt wie Eltern ihrem Kind beistehen, wenn es das Gehen lernt und symbolisiert gleichzeitig die Gesellschaft (im Kreis der Kinder zu dieser Szene), die jedem wieder helfen sollte aufzustehen, wenn er hinfällt …

So wurde zu jedem Grundprinzip in spielerischer und kreativer Auseinandersetzung ein Häuschen gestaltet und eine kleine Szene erarbeitet – mit dem Hintergedanken genau daraus wieder ein „Lern-Spiel“ zu gestalten: Das richtige Zuordnen von Häuschen und Szenen zum entsprechenden Grundprinzip der Kinderrechte. Neben der zentralen Thematik der zehn wichtigsten Kinderrechte und somit auch den ubuntu-Werten von SOS-Kinderdorf (Vertrauen, Verantwortung, Gemeinschaft, Liebe, Respekt), wurde innerhalb des Projektes – aktiv und bildlich – ein bedeutender Aspekt auf das Thema „Kinder auf der Flucht“ gelenkt.

Die SOS-Kinderdorf-Initiative „SOS Boat of Hope“, ein fünf Meter langes symbolisches Holzboot, das in Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus dem BIWAK (Einrichtung von SOS-Kinderdorf für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Hall) gebaut wurde und als Signal für junge Menschen auf der Flucht zur Mithilfe aufruft, war dabei wesentlicher Bildinhalt. Doch in der Inszenierung wird das Boot nicht als „Flüchtlingsboot“ dargestellt, vielmehr wurde es zu einem Symbol für das Miteinander aller Menschen: Eine multikulturelle, in weiß gekleidete Familie steht als Symbol für Gleichheit. Das Segel auf dem Boot ist eine Zeder, als Anspielung auf deren geographischer Herkunft und als Symbol für Wachstum. Das Boot gleitet auf einem Fluss – dem Fluss der Menschheit und der Zukunft – der aus diesem Grund von Kindern in blauen T-Shirts dargestellt wird.

Die Brücke verbindet die beiden Ufer, die nur vermeintlich durch den „Fluss“ getrennt sind – ein Symbol für Toleranz, Respekt, Völkerfreundschaft und ein gemeinsames Miteinander. Die Brücke stellt eine Illusion einer leuchtend positiven Zukunft darf: die Sonnenbrücke ist Sonne und Herz!

All diese Elemente & Symbole entstanden im Zuge der aktiven und einbindenden Initiative mit den Kindern und Jugendlichen und erst daraus ergibt sich dann eine komplexe Fotoinszenierung mit einer zentralen Botschaft: Nachhaltig zur Sensibilisierung für Kinderrechte beizutragen und das kreative Zusammenspiel mit Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Die Botschafter dabei sind die Kinder und Jugendlichen selbst – ihre Stärke ist ihr enthusiastischer Einsatz, ihre kindliche Offenheit und Bereitschaft, ihre noch ungetrübte und klare Wahrnehmung: LET THE CHILDREN PLAY!

Die „LET THE CHILDREN PLAY Initiative“ und ubuntu – die Kulturinitiative von SOS-Kinderdorf bedanken sich bei allen Kindern und Jugendlichen, bei allen Lehrpersonen, bei der Stadtgemeinde Hall und allen Unterstützern und Sponsoren – es war wunderbar mit Euch allen spielen zu dürfen!

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